Durch intensive menschliche Eingriffe in die Naturlandschaft – unter anderem durch umfangreichen Pestizideinsatz im Acker- und Gartenbau, Monokultur im Ackerbau, der Versiegelung von Naturflächen sowie durch die auch in Privatgärten vorhandene Tendenz zur „aufgeräumten“ Landschaft – sind nur noch wenige natürliche Insektenlebensräume vorhanden.
Das Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlichte die Studie „More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas“.
Diese bestätigt erstmals den Insektenschwund in Deutschland und sorgte für einen „Aufschrei“ in den Medien. Zahlreiche ehrenamtliche Entomologen haben wissenschaftliche Daten zwischen 1989 und 2015 an über 60 Standorten gesammelt. Die Ergebnisse bestätigen, dass die bekannten Rückgänge von Artengruppen wie Schmetterlingen, Nachtfaltern und Wildbienen einhergehen mit den drastischen Biomasseverlusten bei Insekten. Dies betrifft leider die gesamte Welt der Insekten.
Mittlerweile stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern vielmehr wie der Insektenrückgang noch zu stoppen ist.
Eine Möglichkeit ist es, Insektenhäuser* im heimischen Garten aufzustellen. Doch was genau ist ein Insektenhaus und was ist dessen Nutzen?
Was ist ein Insektenhaus?
Ein Insektenhaus* ist eine künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten. Bereits im 18. Jahrhundert wurden erste Wildbienenkästen in England gebaut und aufgestellt. Diese dienten damals vorwiegend zu Beobachtungszwecken und gelten somit als Vorläufer der heute für mehrere Insektengruppen geeigneten Insektenhäuser.
Die Formenvielfalt von Insektenhäusern umfasst sowohl kleine kreative Einzelbauten als auch große, meist wandartige und vorgefertigte Bausätze oder fertig zu kaufende Insektenhäuser. Verschiedene Baumärkte, Naturschutzverbände und auch die Hildesheimer Lebenshilfe bietet fertige Insektenhäuser zum Kauf an.
Nutzen eines Insektenhauses
Insektenhäuser sind aus Gärtnersicht auf nützliche Insekten ausgerichtet. Viele Nützlinge wie zum Beispiel Hummeln, Wildbienen, Florfliegen oder Ohrwürmer bewahren im heimischen Garten das ökologische Gleichgewicht und geben gleichzeitig die Möglichkeit, den heimischen Insekten bei ihrem Treiben zuzuschauen. Die Förderung der Vielfalt der Insekten ist also ein wesentliches Motiv, ein Insektenhaus zur Verfügung zu stellen.
Auch ich habe ein Insektenhaus an meiner Dachterrasse angebracht. Zum Kauf meiner Wohnung wurde mir dieses Insektenhaus als Geschenk überreicht. Das Insektenhaus wurde gleich gut von den Insekten angenommen und hilft diesen nun als Nist- und Überwinterungshilfe. Weiterhin macht es mir Spaß dem Treiben am Insektenhaus zuzuschauen.
Neben dem Aufstellen eines Insektenhauses* kannst du auch einen Teil deiner Rasenflächen in Blumenwiesen* umzuwandeln, indem du die Flächen nur noch ein- bis zweimal im Jahr mähst und zur Hilfe bestimmte Wildblumenwiesen-Samen* einsähst. Zusätzlich kannst du eine solche Wildblumenwiese mit etwas mit Totholz* und schön gestalteten Steinhaufen aufwerten.